Demografische Entwicklung im ländlichen Raum, pflegerische und hausärztliche Versorgung

Am Sonntag, den 5. Juni 2016 hatten die Stadt- und Gemeindeverbände Soest, Werl und Welver zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Demografische Entwicklung im ländlichen Raum, pflegerische und hausärztliche Versorgung - Ausblick auf eine perspektivische Entwicklung“ eingeladen.
Am Sonntag, den 5. Juni 2016 hatten die Stadt- und Gemeindeverbände Soest, Werl und Welver zu einer Informationsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion zum Thema „Demografische Entwicklung im ländlichen Raum, pflegerische und hausärztliche Versorgung - Ausblick auf eine perspektivische Entwicklung“ eingeladen. Nach der Begrüßung durch Gabriele Schroeder, Gemeindeverbandsvorsitzende der CDU Welver referierte Herr Staatssekretär Karl-Josef Laumann, der Beauftragte der Bundesregierung für die Belange der Patientinnen und Patienten sowie Bevollmächtigter für Pflege, zunächst zu diesem Thema.

Im Anschluss an die Rede von Herrn Karl-Josef Laumann fand eine Podiumsdiskussion mit am Ort tätigen Akteuren statt. Petra Vorwerk-Rosendahl, Stadtverbandsvorsitzende der CDU Werl, moderierte die Diskussionsrunde.

Daran nahmen teil: Frau Marita Ahlbrink, Leiterin des Seniorenheims Klostergarten, Welver Herr Thomas Becker, Geschäftsführer des Caritasverbandes des Kreises Soest Herr Wim Daelman, Arzt der Allgemeinmedizin, Hausarzt in Welver Herr Hans-Peter Knips, Landesbeauftragter des Bundesverbandes der privaten Anbieter der sozialen Dienste Frau Marion Saecker, Pflegdirektorin des Klinikums Soest

Karl Josef Laumann berichtete über die strukturellen Veränderungen im Bereich der Pflege. Schon heute leben 2/3 der Pflegebedürftigen in privaten Wohnungen, mehr als die Hälfte von ihnen, ist den Tag über allein. In den nächsten 30 Jahren wird es jedes Jahr eine Zunahme von 2-3 % an pflegebedürftigen Menschen geben.

Diesen Herausforderungen muss sich auch die Pflegeversicherung stellen. Daher wurden bereits die Leistungen der Pflegestufe 2 angehoben und die ambulante Tagespflege soll weiter ausgebaut werden.

Des Weiteren wurde auf die zunehmende Pflegebedürftigkeit der Patienten in den Krankenhäusern eingegangen. Dieses Thema stellt die Klinken aktuell, vor allem auch aus personeller Sicht, vor große Herausforderungen.

Im Bereich der demenziell erkrankten Menschen bedarf es einer Ausweitung der Tagespflegeplätze im sozialräumlichen Umfeld, um einerseits die zu pflegenden Angehörigen zu entlasten, anderseits den Erkrankten ein lebenswertes, den Bedürfnissen entsprechendes Umfeld zu bieten.

Das Thema der hausärztlichen Versorgung im ländlichen Raum, die Möglichkeiten zukünftig für eine ausreichende Versorgung mit Hausärzten vor Ort zu sorgen, schloss sich an.

Nachgedacht wurde u. a. über Anreizsysteme, Möglichkeiten der politischen Einflussnahme, Ausweitung der vorhandenen Studienplätze für Medizin, vor allem auch der Schaffung einer weiteren Fakultät in Ostwestfalen.

Auch die Umstrukturierung der Ausbildung in den Pflegeberufen sorgte für eine rege Diskussion der Beteiligten. Der Hintergrund zu der angestrebten Änderung wurde thematisiert. Dabei wurde auch die Anerkennung des Pflegeberufes, durch monetäre Leistungen und die Möglichkeit den gesellschaftlichen Stellenwert dieses Ausbildungsberufes zu verbessern, diskutiert. Hierzu sollen die Umstrukturierungsmaßnahmen zukünftig beitragen.

An der Veranstaltung in der Bördehalle in Welver nahmen 50 interessierte Bürgerinnen und Bürger teil. Andre Hänsch, Stadtverbandsvorsitzender der CDU Soest bedankte sich im Anschluss bei allen Beteiligten und dem Staatssekretär Karl-Josef Laumann.

Er sagte, dass die gute, angeregte Diskussion und der interessante und fundierte Vortrag von Herrn Karl-Josef Laumann alle Anwesenden bereichert habe. Er bat Karl Josef Laumann die vielen Anregungen der heimischen Akteure nach Berlin mitzunehmen.